Das Gebäude des Arbeitsgerichts Bonn auf dem Kreuzbergweg 5 in Bonn wird 1875 als Wohnhaus des Fabrikanten Dr. Hermann Bleibtreu, Gründer der Bonner Zementwerk AG, erbaut. Es wird 1893 an den evangelischen Theologen Prof. Dr. Eduard Grafe verkauft, der 1906 Rektor der Bonner Universität wird.

Der preußische Staat übernimmt das Gebäude 1938. Noch im selben Jahr wird es für die Geheime Staatspolizei umgebaut, wobei das Kellergeschoss Einzel- und Gemeinschaftszellen sowie einen Luftschutzkeller aufnimmt. Am 01.04.1938 eröffnet die Gestapo die Außendienststelle der Staatspolizeistelle Köln „zur intensiveren Bekämpfung der Staatsfeinde durch Spezialbeamte“. Mit der Verfügung der Gestapo Köln vom 29.03.1938 bekam so auch Bonn eine eigene, für den Stadtkreis Bonn und die Landkreise Bonn und Euskirchen zuständige Gestapo-Dienststelle. *

Zu Kriegsende brennt das Gebäude ab. Auf dem gut erhaltenen Kellergeschoss wird es 1949 wieder aufgebaut und zunächst von Finanz- und Staatshochbauamt genutzt.

Nach Umbau des Erdgeschosses zieht das Arbeitsgericht Bonn am 10.6.1953 zunächst in das Erdgeschoss ein. Nachdem auch das Staatshochbauamt 1974 auszieht, nutzt das Arbeitsgericht das gesamte Gebäude nach einer zweijährigen Umbauzeit alleine.

Von 1995 bis 1998 finden umfangreiche Modernisierungsarbeiten statt, die das Gebäude energetisch und technisch auf einen Stand bringen. 2008 wird ein Hub-Lift für den Zugang zum Gerichtsgebäude eingebaut. Bei weiteren Arbeiten im Jahr 2009 und 2010 wird u.a. eine behindertengerechte Toilette eingebaut. 2013 wird der für das Arbeitsgericht Bonn typische blau-weiße Außenanstrich erneuert.

Seit 2008 wird im großen Garten des Arbeitsgerichts in Zusammenarbeit mit dem Bonner Anwaltverein von Richtern, Anwälten und Verbandsvertretern das jährliche Gartenfest gefeiert.

 

*vgl. Faltblatt der STADT.CITY.VILLE.Bonn „Kreuzbergweg 5 – Gestapo-Außendienststelle Bonn 1938 – 1945“ Herausgeber Der Oberbürgermeister der Stadt Bonn